Schlagwort: systemische hyposensibilisierung

  • Wie elterliches Verhalten die Gesundheit der Kinder beeinflusst – Prävention und Therapie

    Einleitung – Warum elterliches Verhalten der Schlüssel zur Gesundheit unserer Kinder ist

    Die Art und Weise, wie Eltern mit ihren Kindern umgehen, hat weitreichende Auswirkungen auf deren körperliche und psychische Gesundheit. Die frühkindliche Erziehung und die emotionale Fürsorge legen den Grundstein für Stressbewältigung, soziale Kompetenz und langfristige Resilienz. In unserer modernen Gesellschaft, die durch Zeitdruck, digitale Ablenkung und hohe Erwartungen geprägt ist, scheint der natürliche Instinkt für eine bedürfnisorientierte Erziehung oft verloren gegangen zu sein.

    Jean Liedloffs Buch Auf der Suche nach dem verlorenen Glück brachte diese Thematik bereits in den 1970er-Jahren ins öffentliche Bewusstsein. Liedloff beschrieb, wie indigene Völker eine natürliche Balance zwischen elterlicher Fürsorge und kindlicher Autonomie finden. Während ihre Beobachtungen viele westliche Eltern inspirierten, wurde jedoch auch kritisiert, dass die Übertragung dieser Prinzipien auf die moderne Gesellschaft nicht ohne Weiteres möglich sei. Dennoch bleibt ihre Kernbotschaft relevant: Kinder brauchen Nähe, Verständnis und eine Umgebung, die ihre emotionalen Bedürfnisse respektiert. Eine Missachtung dieser Grundprinzipien kann nicht nur zu emotionaler Unsicherheit, sondern auch zu gesundheitlichen Problemen führen.

    Die Forschung zeigt, dass der Erziehungsstil einen direkten Einfluss auf die Stressverarbeitung und Sensitivität eines Kindes hat. Überbehütung und ständige Kontrolle können ebenso schädlich sein wie emotionale Vernachlässigung. Kinder, die früh einem konstanten Stresslevel ausgesetzt sind, entwickeln häufig eine erhöhte Sensitivität, die sich in späteren Jahren in Form von psychischen oder physischen Erkrankungen manifestieren kann. Hier setzt die Prävention an: Eltern müssen unterstützt werden, eine Umgebung zu schaffen, die das Wohlbefinden der Kinder fördert – nicht nur kurzfristig, sondern mit Blick auf deren gesamte Lebensentwicklung.

    Der Hype um das Attachment Parenting (AP) – Die 7 B‘ s des William Sears

    Das Konzept des Attachment Parenting (AP), entwickelt von William Sears, gewann in den letzten Jahrzehnten enorm an Popularität. Sears postulierte, dass eine enge körperliche und emotionale Bindung zwischen Eltern und Kind essenziell für dessen gesunde Entwicklung sei. Zu seinen „7 B’s“ gehören unter anderem das Stillen nach Bedarf, das Tragen des Kindes in einem Tragetuch und das gemeinsame Schlafen im Familienbett. Während viele Eltern durch diese Methoden eine stärkere Bindung zu ihren Kindern aufbauen konnten, wurde AP zunehmend als rigides Erziehungskonzept wahrgenommen, das hohe Anforderungen an Mütter stellte.

    Kritiker weisen darauf hin, dass AP in seiner Extremform Eltern unter immensen Druck setzt. Mütter empfinden es als Verpflichtung, ständig verfügbar zu sein, was nicht nur zu Erschöpfung und Stress führen kann, sondern auch die Selbstständigkeit der Kinder beeinträchtigen könnte. Während die Grundidee, eine sichere Bindung zu fördern, wissenschaftlich gut belegt ist, gibt es keine eindeutigen Beweise dafür, dass eine strikte Umsetzung der 7 B’s langfristig bessere Ergebnisse erzielt. Es bleibt entscheidend, eine gesunde Balance zu finden, die sowohl die Bedürfnisse der Kinder als auch die der Eltern berücksichtigt.

    Die Eltern wehren sich

    Immer mehr Eltern beginnen, den Druck und die einseitigen Erwartungen des Attachment Parenting zu hinterfragen. Während AP ursprünglich als Gegenbewegung zu autoritären Erziehungsstilen gedacht war, hat es sich vielerorts in ein Dogma verwandelt, das kaum Raum für individuelle Anpassungen lässt. Eltern berichten von Überforderung und einem ständigen Gefühl des Versagens, wenn sie den hohen Standards nicht gerecht werden.

    Gleichzeitig gibt es auch eine Gegenbewegung, die für mehr Flexibilität in der Erziehung plädiert. Kritikerinnen wie Carolin Rosales warnen davor, dass AP zu einer Selbstoptimierungsfalle für Mütter werden kann, in der die eigenen Bedürfnisse zugunsten eines vermeintlich idealen Erziehungsstils aufgegeben werden. Dieser gesellschaftliche Wandel zeigt, dass viele Eltern beginnen, sich gegen den Perfektionismus in der Erziehung zu wehren und alternative Ansätze zu suchen, die sowohl kindgerecht als auch elterngerecht sind.

    Expert*innen warnen inzwischen vor der bindungsorientierten Erziehung des AP

    Psychologinnen und Erziehungsexpertinnen betonen zunehmend, dass eine übermäßige Fixierung auf Bindungserziehung langfristig problematisch sein kann. Während eine enge Eltern-Kind-Bindung wichtig ist, darf sie nicht dazu führen, dass Kinder überbehütet werden und keine Möglichkeit zur Entwicklung von Autonomie erhalten. Michael Winterhoff warnt vor einer Erziehung, die Kinder in einer künstlichen Abhängigkeit hält und ihnen die Chance nimmt, eigene Herausforderungen zu meistern.

    Ein weiteres Problem ist die Überforderung der Eltern, insbesondere der Mütter. Die Erwartung, immer ansprechbar zu sein und sich selbst zurückzunehmen, führt häufig zu Stress, Erschöpfung und sogar depressiven Verstimmungen. Horst-Eberhard Richter beschrieb bereits in den 1980er-Jahren, dass Eltern in unsicheren Zeiten häufig durch übermäßige Fürsorge versuchen, Stabilität zu schaffen – was jedoch langfristig sowohl Eltern als auch Kinder belastet.

    Sensible Menschen neigen bei länger anhaltender Überforderung zur Überreizung

    Ein weiterer Aspekt, der in diesem Zusammenhang betrachtet werden muss, ist die individuelle Sensibilität der Kinder. Sensible Kinder haben eine intensivere Wahrnehmung ihrer Umwelt und reagieren stärker auf Stressfaktoren. Während Sensibilität positive Eigenschaften wie Empathie und Kreativität begünstigt, kann eine langfristige Überforderung zu einer gesteigerten Sensitivität führen, die gesundheitliche Folgen haben kann.

    Die Forschung zur Sensorischen Verarbeitungsempfindlichkeit (SPS) zeigt, dass Kinder, die konstant einem hohen Stresslevel ausgesetzt sind – sei es durch überbehütende Eltern oder durch ein unruhiges Umfeld – mit der Zeit eine übersteigerte Empfindlichkeit entwickeln können. Dies äußert sich in einer verringerten Belastbarkeit, einem erhöhten Risiko für Angststörungen sowie psychosomatische Beschwerden wie Schlafprobleme oder chronische Schmerzen.

    Die systemische Hyposensibilisierung (SHS) – Ein Ansatz zur Stressreduktion

    Ein innovativer Ansatz, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist die Systemische Hyposensibilisierung (SHS). Dieses Verfahren wurde entwickelt, um Eltern und Kinder darin zu unterstützen, stressbedingte Überempfindlichkeit zu reduzieren. Die Methode basiert auf der gezielten Reduktion von Angstsymptomen durch verhaltenstherapeutische Techniken und kognitive Umstrukturierung. Besonders bei Eltern von Kindern mit atopischer Dermatitis und Neurodermitis konnte die SHS bereits vielversprechende Ergebnisse zeigen.

    Durch strukturierte Sitzungen lernen Eltern, ihre eigene Sensitivität zu regulieren und dadurch eine entspanntere Atmosphäre für ihre Kinder zu schaffen. Erste klinische Verlaufsstudien deuten darauf hin, dass Kinder von Eltern, die an der SHS teilnehmen, langfristig eine geringere Anfälligkeit für Überempfindlichkeitsreaktionen entwickeln. Dies zeigt, dass nicht nur das direkte Verhalten der Eltern entscheidend ist, sondern auch deren eigene psychische Stabilität eine zentrale Rolle für die Gesundheit ihrer Kinder spielt.

    Schlussfolgerung und Perspektiven

    Der Wandel in der Erziehungslandschaft zeigt, dass ein ausgewogener Ansatz notwendig ist. Weder autoritäre noch überfürsorgliche Erziehungsmethoden führen langfristig zu positiven Ergebnissen. Vielmehr ist es entscheidend, dass Eltern lernen, auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Kinder einzugehen, ohne sich selbst dabei zu verlieren.

    Die Zukunft der Erziehung könnte in einem flexiblen, wissenschaftlich fundierten Ansatz liegen, der die Balance zwischen Fürsorge und Autonomie fördert. Eltern müssen ermutigt werden, sich von starren Erziehungskonzepten zu lösen und stattdessen Wege zu finden, die sowohl ihren Kindern als auch ihnen selbst gerecht werden. Die Erkenntnisse aus der SHS und der Sensibilitätsforschung zeigen, dass langfristige Gesundheitsprävention in der Kindheit beginnt – und dass eine stabile, reflektierte Elternschaft der beste Schutzfaktor für die Entwicklung eines gesunden Kindes ist.

    Quellen:

    1. Liedloff, J. Auf der Suche nach dem verlorenen Glück: Gegen die Zerstörung unserer Glücksfähigkeit in der frühen Kindheit. Verlag Y, Jahr. Seiten XX–XX.
    2. Hollstein, W. Was von den 68ern übrig blieb: Der Verlust einer Generation. Verlag Y, Jahr. Seiten XX–XX.
    3. Vero Copner Wynne-Edwards. Kapitel 3 in: Mark E. Borrello: Evolutionary Restraints. The Contentious History of Group Selection. The University of Chicago Press, Chicago und London 2010 S. 40–55.
    4. Meadows D.: Die Grenzen des Wachstums.Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1972
    5. Goldmith E.: Der Weg: Ein ökologisches Manifest. Bettendorf, München 1996, ISBN 3-88498-091-2, S. 16, 263 ff. und 412–413):
    6. Kafka P.: Gegen den Untergang. Schöpfungsprinzip und globale Beschleunigungskrise. Carl Hannen-Verlag München 1994, ISBN 3-446-17834-1)
    7. Richter H.E. Der Gotteskomplex, Ullstein-Taschenbuch-Verlag 2004
    8. Richter H.E .Das Ende der Egomanie. Die Krise des westlichen Bewusstseins. 2002, ISBN 3-462-03087-6 (als Taschenbuch: Knaur 77655, München 2002
    9. William Sears und Attachment Parenting
    10. Sears, W., & Sears, M. The Baby Book: Everything You Need to Know About Your Baby from Birth to Age Two.Verlag Z, Jahr. Seiten XX–XX.
    11. Small, M. Our Babies, Ourselves: How Biology and Culture Shape the Way We Parent. Verlag Y, Jahr. Seiten XX–XX.
    12. Carolin Rosales
    13. Rosales, C. Zitate aus dem Blog „Stadtlandmama.de“ und Interviews in der Funke Mediengruppe (z. B. Artikel von 2015–2022).
    14. Ockwell-Smith, S. The Gentle Parenting Book. Verlag Z, Jahr. Seiten XX–XX.
    15. Kohn, A. Unconditional Parenting: Moving from Rewards and Punishments to Love and Reason. Verlag X, Jahr. Seiten XX–XX.
    16. Rosin, H. „The Case Against Attachment Parenting.“ The Atlantic, Jahr, Seiten XX–XX.
    17. Orgad, S., & Gill, R. The Confidence Cult(ure). Verlag X, Jahr. Seiten XX–XX.
    18. Baumrind, D. „Current Patterns of Parental Authority.“ Developmental Psychology, 1971, Seiten XX–XX.
    19. [Interne Studien oder Berichte zu SHS bei atopischer Dermatitis und Neurodermitis]
    20. Primärquellen der Epoche:
    21. Samuel Richardson – Pamela (1740) und Clarissa (1748): Romane, die das Innenleben und die emotionalen Konflikte ihrer Figuren betonen und die Entwicklung der Empfindsamkeit in der Literatur stark prägten.
    22. Jean-Jacques Rousseau – Julie oder Die neue Heloise (1761): Ein Meilenstein der empfindsamen Literatur, der die Bedeutung von Natur und Gefühlen in Beziehungen hervorhebt.
    23. Laurence Sterne – A Sentimental Journey Through France and Italy (1768): Ein Werk, das empfindsame Betrachtungen mit einer neuen Erzählweise verbindet.
    24. Christian Fürchtegott Gellert – Briefe, nebst einer praktischen Abhandlung von dem guten Geschmacke in Briefen (1751): Ein Beispiel für den empfindsamen Briefstil in der deutschen Literatur.
    25. Johann Wolfgang von Goethe – Die Leiden des jungen Werther (1774): Eines der bekanntesten Werke, das die Epoche der Empfindsamkeit in Deutschland und ganz Europa nachhaltig beeinflusste.
    26. Sekundärquellen und Literatur zur Epoche:
    27. Wilhelm Scherer – Geschichte der deutschen Literatur (1883): Scherer bietet einen Überblick über die Bedeutung der Empfindsamkeit in der deutschen Literatur.
    28. Hans-Georg Kemper – Empfindsamkeit und Sturm und Drang (1985): Eine wichtige wissenschaftliche Analyse zur Verbindung und Abgrenzung dieser literarischen Strömungen.
    29. Erich Trunz – Empfindsamkeit und Aufklärung (1972): Eine klassische Abhandlung, die die kulturellen und philosophischen Wurzeln der Empfindsamkeit in der Aufklärung aufzeigt.
    30. Rüdiger SafransKI – Romantik. Eine deutsche Affäre (2007): Auch wenn es die Romantik behandelt, beleuchtet das Buch den Übergang von der Empfindsamkeit zur Romantik und deren gesellschaftliche Bedeutung.
    1. Philosophie und Ideengeschichte:
    2. David Hume – A Treatise of Human Nature (1739-1740): Grundlagen für das philosophische Verständnis von Emotionen in der Epoche.
    3. Adam Smith – The Theory of Moral Sentiments (1759): Untersuchung der Empathie und Moral, die den Geist der Empfindsamkeit widerspiegelt.
    4. Immanuel Kant – Frühere Schriften wie Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen (1764): Eine philosophische Reflexion der Zeit über Gefühle und Moral.

    c/o Dr. Peter Liffler

  • Authentische Fallbeispiele unserer Patienten

    Fallbeschreibung: Behandlung eines Kindes mit tendenziell chronischer Neurodermitis („Übergangsform“ )

    Der 12 Monate alte Tim litt an einer sogenannten Übergangsform zwischen einer akuten atopischen Dermatitis und den typischen Stigmata einer chronischen Neurodermitis, beispielsweise trockener Haut und doppelter Lidfalte.

    Tim war zuvor gemäß der geltenden AWMF-Leitlinie zur Neurodermitis sowohl kinderärztlich betreut als auch sechs Wochen im dermatologischen Krankenhaus Schloss Friedensburg stationär behandelt worden.

    Im Juli 2023 baten die Eltern um eine Online-SHS. TimsMutter war anamnestisch und testpsychologischen eine hochsensitive Persönlichkeit. Sie zeigte eine verstärkte Wahrnehmung sowohl harmloser innerer als auch äußerer Reize, die intensiver, tiefgehender und langanhaltender verarbeitet wurden. Diese Hochsensibilität führte bei ihr häufig zu unnötigen Stressreaktionen, fortschreitender Erschöpfung und psychischen Störungen, insbesondere Angstgefühlen, Selbstzweifeln und Gefühlen der Unzulänglichkeit.

    Die Kognitive Therapie half Kathrin zunächst, ihre Situation besser zu verstehen. Mit der konsequenten Übertragung der Erkenntnisse auf ihr Denken und Handeln tat sie sich jedoch anfangs schwer. Dennoch zeigte sie im Verlauf der Therapie eine deutliche Verbesserung: Sie wirkte belastbarer und gelassener, was sich positiv auf ihren Sohn Tim übertrug.

    Im Rahmen von zwölf durchschnittlich 35-minütigen Video-Chats konnte eine stetige und nachhaltige Besserung Tims beobachtet werden. Der SCORAD-Wert, ein Screening-Tool zur Erfassung der Ausdehnung und Intensität der Neurodermitis) sank innerhalb von sechs Monaten von 40,6  auf 0. Am Ende der Therapie war Tim vollständig gesund.

    Anmerkung: Ausgewiesene Experten können die ausführliche Fallbeschreibung bei uns anfordern.


    Fallbeschreibung eines 8-jährigen Mädchens mit Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS)

    Die heute 8-jährige Jenny erkrankte bereits im Säuglingsalter an einer leichten atopischen Dermatitis und Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Seit 2021 war ihr Allgemeinzustand erheblich reduziert. An der Universitätsklinik Bonn wurde ein Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) vermutet, weshalb Jenny zur Absicherung der Diagnose an die Charité überwiesen wurde. Die weitere Behandlung erfolgte anschließend wieder an der Universitätsklinik Bonn. Die Ernährung des Kindes wurde zeitweise auf lediglich fünf Nahrungsmittel beschränkt.

    MCAS ist eine immunologische Erkrankung, bei der Mastzellen übermäßig Histamin und andere Botenstoffe freisetzen. Dies führt zu vielfältigen chronischen Symptomen, darunter kardiovaskuläre, dermatologische, gastrointestinale, neurologische und respiratorische Beschwerden. In schweren Fällen können sogar anaphylaktische oder anaphylaktoide Schocks auftreten.

    Im Februar 2023 wandte sich Nadja B., die Mutter von Jenny, mit der Bitte um eine Online-Systemische Hyposensibilisierung (SHS) für sich und ihre Tochter an unser Team. Frau B. war selbst seit Jahren schwer belastet und zeitweise arbeitsunfähig. Sie litt unter einer Vielzahl rasch wechselnder Beschwerden, darunter posttraumatische Belastungsstörungen, Erschöpfungszustände, das Raynaud-Syndrom, IgE-vermittelte Allergien und zuletzt an einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung.

    Mutter und Kind im Krankenhaus

    Anamnestisch und testpsychologisch zeigte sich, dass Frau B. eine hochsensitive Persönlichkeit war. Ein langjähriger, schwerer Konflikt mit ihrem alkoholkranken Ehemann, Jennys Vater, hatte sie chronisch überfordert und zu einer ausgeprägten Sensorischen Verarbeitungsempfindlichkeit (Sensory Processing Sensitivity, SPS) geführt. Diese wird umgangssprachlich als Hochsensitivität bezeichnet und äußert sich in Krisensituationen häufig durch psychische Störungen wie Angstzustände, Depressionen, Gefühle der Unzulänglichkeit, geringe Belastbarkeit und Erschöpfung.

    Hochsensitive Mütter übertragen ihren Zustand unbewusst auf ihre Kinder, was bei Jenny zur Entwicklung einer Atopie und letztlich zum MCAS führte.

    Frau B. ist eine hochintelligente Frau, bei der die kognitive Therapie schneller als erwartet zu einer Veränderung von Denken und Handeln führte. Sie konnte die juristische Trennung von ihrem Ehemann vollziehen und beendete sowohl ihre eigenen bisherigen medizinischen Behandlungen als auch die ihrer Tochter.

    Innerhalb von sechs Monaten zeigten sich ohne medikamentöse Maßnahmen deutliche Fortschritte:

    • Jennys MCAS-Symptome klangen vollständig ab. Inzwischen ernährt sich das Mädchen altersgerecht normal und ist völlig gesund. Jenny äußerte den Wunsch, später Ärztin zu werden.
    • Frau B. war nach sechs Monaten ebenfalls vollständig gesund und konnte wieder ihrer beruflichen Tätigkeit als Geschäftsführerin nachgehen.
    • Trotz der hohen psychischen Belastungen, die eine Scheidung mit sich bringt, zeigen die Verlaufsbeobachtungen auch mehr als 12 Monate nach Abschluss der Behandlung keine negativen Veränderungen.

    Erkenntnisse und Fazit

    Dieser Fall verdeutlicht die Problematik von Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen bei hochsensitiven Personen. Die jahrelange Fehlbehandlung führte sowohl bei Mutter als auch bei Tochter zu erheblichem Leid und verursachte für das Gesundheitssystem hohe Kosten. Im Vergleich zu den 1.540,15 Euro für 14 Video-Chats von je 40 Minuten beliefen sich die vorangegangenen Krankheitskosten auf einen sechstelligen Betrag.

    Die erfolgreiche Behandlung von Nadja und Jenny B. zeigt eindrucksvoll das Potenzial der systemischen Hyposensibilisierung (SHS) als nachhaltiges und ressourcenschonendes Verfahren.

    Anmerkung: Ausgewiesene Experten können die ausführliche Fallbeschreibung bei uns anfordern.


    Fallbeschreibung Elisa

    Bei dem heute knapp 12 -jährigen Mädchen entwickelte sich vor 7 Jahren zeitgleich mit dem Beginn einer Multiplen Sklerose – Erkrankung des Vaters eine atopische Dermatitis. Weil die ambulanten Behandlungen und eine stationäre Rehabilitation zu keiner Besserung führten, wurde Elisa seit 2021 an die Universitäts-Hautklinik in Jena ambulant behandelt.

    Als sich der Zustand des Kindes auch nach Ausschöpfung aller Behandlungsmöglichkeiten ständig weiter verschlechterte, sollte eine Off label- Behandlung mit Dupixent (Dupilumab) durchgeführt werden.

    Die Mutter lehnte das ab, beendete im Januar 2023 die Behandlung und absolvierte eine sechsmonatige Systemische Hyposensibilisierung (SHS). Im Rahmen von 14 durchschnittlich 30 -minütigen Video-Chats mit Gesamtkosten von 990.60 Euro sank der SCORAD, ein Screening zur Erfassung der Ausdehnung und Intensität der Neurodermitis, schon nach wenigen Wochen ohne Medikation von 40.6 auf nahezu 0.  

    Sieht man von dem jahrelangen vermeidbaren Leid des Mädchens und seiner Familie ab, dürften die vorangegangenen Kosten mindestens 20 x höher gewesen sein.

    Anmerkung: Ausgewiesen Ärzte und Experten erhalten auf Wunsch die authenische Lang-Version.

  • Fortbildung Systemische Hyposensibilisierung

    Wegen der hohen Nachfrage der Online-SHS der Eltern von Kindern mit atopischer Dermatitis und Neurodermitis sucht der Arbeitskreis dringend an einer Fortbildung interessierte Fachkräfte.

    Zugangsvoraussetzungen

    1. Medizinisches Fachpersonal, wie Kranken- und Altenpfleger:Kranken und Altenpflegerinnnen, Arzthelfer:Arzthelferinnen, Sozialpädagogen:Sozialpädaginnen, Psychologen: Psychologinnen, wird in einer 3-monatigen Fortbildung zum zertifizierten SHS-Coach ausgebildet.
    2. Für atopiekranke Fachkräfte bietet der AK auf Wunsch auch 6-monatige Lehrbehandlungen. 
    3. Über die Fortbildung wird dem Arbeitskreis und des Fortzubildenden ein schriftlicher Fortbildungsvertrag abgeschlossen.

    Erstattung der Leistungen

    Bis zur Anerkennung durch die Gesetzlichen Krankenkassen und die Privaten Krankenversicherungen kann diese Leistung nur Selbstzahlern angeboten werden

    Als SHS-Coach: in kannst Du die Systemische Hyposensibilisierung unter Supervision des AK selbstständig anbieten und abrechnen.

    Basisdiagnostik

    Vor Beginn einer Online-SHS müssen die Klienten eine Basis-Diagnostik absolvieren, in deren Rahmen der individuelle Behandlungsbedarf erfasst und Ausschlusskriterien überprüft werden.

    Basis-Diagnostik

    Biographische Anamnese

    Atopie-Screening

    SPS-16-Screening der Mutter

    SPS-16-Screening des Vaters

    SCORAD

    Psychosomatische Anamnese

    Verlaufsstudie

    Alle Behandlungen werden im Rahmen einer wissenschaftlichen Verlaufsstudie durchgeführt. Grundlage ist die differenzierte Verlaufsbeobachtung des Klienten in 4-wöchigem Abstand. Der SHS-Coach stellt dem Arbeitskreis einen abschließenden Bericht und diese sechs Verlaufsbeobachtungen zur Verfügung.

    Inhalte der Fortbildung

    Teil 1

    Grundlagen

    Die Systemische Hyposensibilisierung

    Rene´ Descartes – Der folgenschwerste Irrtum der Menschheitsgeschichte –

    Das Zeitalter der Empfindsamkeit im 18.Jahrhundert

    Das neue Zeitalter der Empfindsamkeit

    Die Entwicklung der Sensorischen Verarbeitungsempfindlichkeit

    Die Neurobiologie der Sensorischen Wahrnehmungsverarbeitung

    Der Streit um die Hochsensitivität

    Die Entscheidung über die atopische Dermatitis fällt im Kopf

    Teil 2

    Verhaltenstherapeutische Verfahren

    Die kognitive und neuronale Hyposensibilisierung

    Die hyposensibilisierende Behandlung der Haut

    Die verhaltenstherapeutische Behandlung des Juckreiz-Kratz-Zyklus

    Die Hyposensibilisierung der Allergien

    Umgang mit Schlafstörungen und Schreiattacken bei Kindern mit atopischer Dermatitis und Neurodermitis

    Der SHS-Coach stellt dem Arbeitskreis einen abschließenden Bericht und diese sechs Verlaufsbeobachtungen zur Verfügung.

    Ablauf der Fortbildung

    1. Die dreimonatige Fortbildung erfolgt als berufsbegleitender Fernunterricht. In 14-tägigem Abstand erhält der Fortzubildende Skripte und einen abschließenden Fragebogen.
    2. Die 6-monatige Lehrbehandlung erfolgt im Rahmen einer wöchentlichen Online-SHS, d. h.   24  30 – bis 40-minütigen Video-Chats und jeweils abschließendem Fragebogen

    Du möchtest dich anmelden?

    Klick auf diesen Link: https://drpeterliffler.jimdofree.com/anmeldung-shs/

    Hast du Fragen?

    Schreibe eine E-Mail an: info@drpeterliffler.de

  • 📢 Aufruf an Eltern neurodermitis-kranker Kinder!

    Hinweise auf die Ursache der Neurodermitis

    Vor fünf Jahren haben wir mit der Pilot-Studie von Dr. Liffler sowie den international anerkannten Experten Prof. Eva Peters und Prof. Uwe Gieler erstmals wissenschaftliche Hinweise auf die Ursache der Neurodermitis gefunden. Bis heute wurden diese Erkenntnisse nicht widerlegt.

    ursächliche und wirksame Behandlungsmethode von Neurodermitis

    Basierend auf diesen Ergebnissen haben wir eine ursächliche und wirksame Behandlungsmethode entwickelt: die Systemische Hyposensibilisierung (SHS). Aktuell wird ihre Wirksamkeit in einer Verlaufsstudie mit Eltern neurodermitis-kranker Kinder überprüft – die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend!

    Neurodermitisstudie

    🔬 Jetzt brauchen wir eure Unterstützung!
    Wir führen eine Kontroll-Studie durch und suchen mindestens 600 erwachsene Probanden, insbesondere betroffene Mütter und Väter von neurodermitis-kranken Kindern.

    Unser Ziel: Die Anerkennung der Systemischen Hyposensibilisierung (SHS) als erstattungsfähige Leistung durch die Gesetzlichen Krankenkassen.

    📩 Interesse oder Fragen? Schreibt uns eine DM!

    Hier Teilnehmen: https://ak-shs.de/studie/

    zur Teilnahme an der 6-monatigen Verlaufsstudie zur SHS, bitte eine Email an acikportali.linda@gmail.com.

    Gemeinsam können wir einen Unterschied machen. 💙 #Neurodermitis #SHS #Gesundheit #Eltern #Kinder #Studienteilnahme #Wissenschaft #Hoffnung